Montag, 15. Dezember 2014

Das letzte Stückchen Arbeit

Seit 3-4 Tagen quält mich das schlechte Gewissen. Ständig breche ich in Tränen aus. Jetzt bin ich auf den letzten Metern und die Mäuse zwingen mich in die Knie. Seit 4 Tagen habe ich einen widerlichen Juckreiz mit Ausschlag am ganzen Körper. Die Nächte, in denen ich doch noch so viel schlafen sollte wie es geht, sind einfach nur unerträglich. Oftmals schlafe ich einfach vor Erschöpfung um 4-5 Uhr ein, bis dahin ist es die Hölle. Alles juckt, manchmal halte ich es nicht aus und kratze mich wund. Ich habe wunde Beine, wunde  Arme. Alles ist einfach nur noch unerträglich und ich finde mich wieder, weinend, auf dem Bettrand, kratzend. Bitte befreit mich bettele ich in dem Moment, dabei ist das so unsagbar undankbar. Dann weine ich noch mehr, halte meinen Bauch und werde von kleinen Tritten beruhigt. "Hier sind wir Mama..."
Die 2 Prinzessinen sind mir das wichtigste im Leben und das macht das ganze wirklich schwer. Ich möchte, dass sie noch etwas aushalten und die Chance haben zu wachsen, aber MAMA ist am Ende. Die Knie schmerzen, die Füße schmerzen, die Finger sind dick. Schuhe gehen seit Wochen nur noch Flipflops, dabei sieht man kaum Wasser. Was soll die Ärztin dann machen?! Da musst du durch. Nachts kommt natürlich auch der große Bauch dazu, sich drehen ist wie eine große Sportübung und mit den Senkwehen nachts echt unschön. Aber das ist alles ertragbar, aber dieses Jucken!! Und dann weine ich wieder, fasse an den Bauch und will mich entschuldigen - ich bin für euch da, egal was ist und wenn der Preis dafür ausharren ist, dann harre ich aus. Und die dunkle Seite in mir schreit "wie lange noch, wie viel noch?? Du bist am Ende! Dein Körper kann das nicht mehr aushalten". Ich fühle mich so schlecht! Halt dein Mund schlechtes ICH. 

Ich bin immer mehr an dem Limit, an dem ich den Doc anrufen will und sagen möchte "mach was - jetzt sofort". 
Aber wenn sie die Zeit noch brauchen. In mir?? Ist es dann mein Recht sie aus dem Haus zu werfen? Geben wir oftmals im Leben zu früh auf? 

Also weiter - Jucken, Wasser, Sodbrennen, Schmerzen ich lache auf euch!! Ich und meine Prinzessinen lachen darauf! Wir schaffen das! 3 Weeks to go! 


Und bitte denkt jetzt nicht schlecht über mich, ich bin gerne schwanger & auch Millionen mal dankbar! 

Mittwoch, 5. November 2014

1 Jahr

Nun ist es genau 1 Jahr her, dass ich in Dubai gestrandet bin... Genau vor einem Jahr kam hier eine, vom Kinderwunsch geplagte, junge Frau an. Die Zigaretten in der Tasche, wild darauf alle Clubs unsicher zu machen. Keiner hätte erwartet, dasss sie schon 1 Jahr Kinderwunsch hinter sich hat, 1 Jahr unerfüllten Kinderwunsch, 1 erfolglose Icsi und den ganzen anderen HickHack, den so ein unerfüllter Kinderwunsch mit sich bringt. Ich hatte Lust einfach mal nicht an alles zu denken, und die Touren am Wochenende in die Clubs kamen mir gut... Das Hotelleben bis wir eine Bleibe gefunden hatten, war enstpannend.

Ja nun ist das 1 Jahr her, was geschah in diesem einen Jahr?? So viel... Letztens sassen wir mit einer Freundin zusammen; sie kam ca zur gleichen Zeit in Dubai an und empfand, dass das Jahr schnell vorbei ging, aber nicht vollgepackt. So kann ich das nicht sehen.

Ich habe in einem Jahr weitere 2 ICSIS und einen missglückten Kyroversuch gehabt, ich war einmal "ein bisschen" schwanger und hatte einen Abbruch, ich hatte 100 Spritzen und diverse Hormone in mir, ich hatte ein paar durchzechte Nächte und Wohnungssuchen, ich habe Jobs gesucht, Vorstellungsgespräche gehabt und habe einen Job gefunden, ich habe gearbeitet, ich habe geweint, ich habe Gehälter bekommen, ich habe Morgenübelkeit gehabt, ich habe den Sommer verflucht, ich bin schwanger geworden, ich bin schwanger mit Zwillingen geworden, ich habe das 1. mal ein Test mit 2 Strichen gesehen, ich habe das erste mal Ultraschalle gehabt auf denen man keine Eier sondern Babys gesehen hat, ich habe meinen Job wieder gekündigt, ich war lange krankgeschrieben...

Ein Jahr mit Höhen und Tiefen, ein Jahr was viel gebracht hat, aber insbesondere viel Glück! Hoffen wir auf noch so ein schönes Jahr, mit vielen vollen Windeln diesmal und vielen Glückstränen, weniger Alkohol vielleicht, aber mehr Muttermilch :)

Sonntag, 17. August 2014

An meine Mäuse - meine Geschichte.

Das ganze fing an einem 23. April an, witzigerweise der Kinderfeiertag in der Türkei... Um genau zu sein war der 23. der 1. Tag meiner letzten Periode. An diesem Tag waren wir noch in der Türkei und gerade auf unserem Rückflug. So konnten wir direkt am 24. April zu unserem Arzt in die Klinik. Dort fing eigentlich der Kampf um euch an, das besondere an diesem Schritt war, dass diesmal niemand von euch und unserem Plan Bescheid wusste. So bekamen wir am 24. schon unsere Spritzen und machten sozusagen dort weiter, wo wir letztens aufgehört haben. Diesmal war noch etwas anderes, euer Papa war ab der 2. Hälfte nicht hier und ich habe die ganzen Spritzen das erste mal alleine gemacht. Sowohl die vor der Punktion als auch die danach. Dann kam der grosse Tag, die Punktion an meinem Geburtstag. Ich musste viele Lügen einlegen auf meiner Arbeitsstelle, ab diesem Tag verstrickte ich mich regelrecht in Entschuldigungen. Bei diesem Versuch waren einige Dinge anders, ich hatte 2 Infusionen, die sich über 4 Stunden hinzogen und nahm zusätzlich Kortison. Allein das Vertrauen in die Ärzte lässt einen in diesem Moment stark sein.

Er wird schon wissen was er da tut … 
So lautete meine Devise und so hinterfragte ich diesmal wenig und lies alles über mich hingehen. So rückte der 6. Mai also an und wir fuhren früh morgens zu unserem OP Termin. Ich wurde wieder, wie immer, liebevoll von einer Krankenschwester nach hinten zu den OP-Sälen gebracht und mein Schatz durfte wie immer zur wichtigen Übergabe. Danach wartete er draussen im Wartesaal auf mich, während ich drinnen diverse Infusionen bekam. Dann kam ich schon an die Reihe, ich war schon als 2. heute dran. Na das klappte doch prima! So wurde ich zu Fuss in den Op-Saal gebracht! Ich legte mich also auf die Liege, machte es mir bequem und wurde dann "liebevoll" an die Matten "gefesselt". Nur für euch meine Schätze!

"Hallo Süsse, hier bist du ja wieder. Es wird nicht schlimm, aber das weisst du ja schon. Dann schlummer du jetzt ein wenig, wir sehen uns später", flüsterte mir mein Anästhesistin zu und schon war ich weg. Die Op verlief wie immer problemlos und wir konnten 16 Eierchen gewinnen. Mit der guten Nachricht durfte ich dann nach ca. 1-2 Stunden die Kinderwunschklinik verlassen und bin mit eurem Papa frühstücken gegangen. Schliesslich hatte ich ja Geburtstag :)

Samstag wurde ich dann wieder gerufen, erst für die grosse Infusion und danach für den Transfer. Ein Tag vor Muttertag bekam ich also euch Würmchen zurück, mein erster grosser Schritt zum Mutterdasein! Es war auch hier wie immer stressfrei und Schatz und ich haben uns diesmal versprochen in den Transfer reinzuspazieren als wäre es ein Gang zum Supermarkt. Jedes mal wenn wir daraus etwas besonderes gemacht haben ging danach etwas schief. So war unser Aberglaube und diesmal lief auch echt alles super. Bei diesem Versuch war noch etwas anders und zwar waren es die Progesteronspritzen! Ja genau SPRITZEN! Nach dem ich eure Geschwister letztens leider gehen lassen musste, wollte ich diesmal auf Nummer sicher gehen und habe mir alle 2 Tage Spritzen geben lassen, diese waren zwar nicht so billig, aber sie haben sich gelohnt. Ich habe euch… Für diese Spritzen musste ich alle zwei Tage zur Klinik fahren, da sie ganz besonders waren und nur die Krankenschwester sie geben konnte und auch nur in der Klinik zu finden waren. Zudem nahm ich weiterhin mein Kortison, die Östrogentabletten und meine tägliche Dosis Clexane in Spritzenform. Zusätzlich bekam ich diesmal eine HCG-Spritze am Transfertag, diese Methode ist in Deutschland gängig, ich bekam sie das 1. mal. Diesmal wollten wir alle sicher gehen, dass der Versuch zum Erfolg führt.

Nach ca. 2 Tagen bekam ich fiese Bauchschmerzen und lief etwas gekrümmt durchs Leben, auf der Arbeit log ich eine Magenverstimmung vor. Mittwochs beim erneuten Progesteronspritzen bekam ich gesagt, dass es nach einer ganz leichten Überstimulation aussieht, es aber kein Grund zur Sorge gäbe. So ging ich also wieder nach Hause, diese Woche war ich alleine und musste also meine "Wunden" alleine lecken. Donnerstags gingen diese Schmerzen aber schon langsam weg und ich fing an zu grübeln, man hört ja oft von Überstimulationen und den verbundenen positiven Tests.

Wie immer war ich im Klassenraum, ich hatte ein kleines Projekt mit den Kleinen und musste mich nach etwas bücken und bekam einen ganz fiesen Stich in den Unterleib. Dachte mir erst mal nichts dabei wurde aber dann danach von einem Blutfleck erschreckt. Was war das denn?? Blut, altes Blut, aber Blut!! In der Pause lief ich direkt an den Spint, kramte mein Telefon raus und kontaktierte Arzt und Mann. Nach all den Versuchen hatte ich das 1. mal eine Schmierblutung… Ich war erschrocken und gleichzeitig etwas gleichgültig - oder war es eine innere Ruhe?? Der Arzt versicherte mir, dass das schon mal passieren kann. So ging ich direkt von der Arbeit noch mit Kollegen weg und lies den Abend ruhig mit Pizza, alkoholfreien Getränken und viel Gelächter ausklingen.

Der Freitag verlief ruhig mit einer Freundin, das laufen fing mir zwar wieder schwer zu fallen und die Schmerzen im Oberbauch kamen wieder zurück, aber ich konnte nichts nennenswertes vermerken.  Samstag bekam ich starke Schmerzen, schon nach einem Teller Suppe hatte ich Probleme zu sitzen. Eigentlich wäre Samstag mein Termin für den 1. Test gewesen, aber da ich ungern jegliche Nachrichten ohne meinen Mann bekommen wollte, wartete ich auf Sonntag - sollte mir das zum Verhängnis werden?

Samstag spät nachts kam Schatzi Heim und ich lief schon gekrümmt. Spät um 1 gingen wir also zu Bett und da fing es an! Ich wusste zuerst nicht mehr wie ich liegen sollte - auf dem Rücken liegen klemmte mir die Luft ab, auf dem Bauch tat höllisch weh, so blieben mir die Seiten, aber auch die dienten eher zum krümmen vor Schmerzen… Stündlich, minütlich wurde es schlimmer, wimmernd lag ich im Bett - es wurde heiss, es wurde kalt, mir schlug der Schmerz regelrecht auf die Lunge. Alles tat weh, an Schlaf war nicht mehr zu denken. Gegen 5 dann der Höhepunkt mit Erbrechen. Das Erbrechen gab kurze Erleichterung, bis ca. 6 Uhr. Zwischenzeitlich überlegte ich zur Arbeit zu gehen und zog mir unter Schmerzen Kleider an, alles war eine Qual und ich versuchte mich wieder hinzulegen. Letztendlich riefen wir die Klinik an, die uns direkt erwartete. So lud Schatz mich ins Auto ein und fuhr los, aber auch das war kaum machbar. Ich schrie, ich wimmerte, ich flehte ihn an zu stoppen, aber ich musste ankommen, also ging es weiter - immer mit der Tüte in der Hand. Angekommen wurden wir erstmal gerügt, warum wir so lange gewartet haben. Schnell wurde ein Ultraschall gemacht mit dem Ergebnis Oberbauch voll Wasser - Überstimulation. Sofort wurde ich wieder zu den Op-Sälen gebracht, diesmal sogar mit Schatz im Schlepptau. Ich wimmernd, schreiend und 90-grad gekrümmt und Schatzi verzweifelt hinter mir her. Euer armer Papa, so hatte er sich die Rückkehr von der Geschäftsreise sicher nicht vorgestellt. Naja ihr seid eben für eine Überraschung gut, das zeigtet ihr uns schon damals.

Hinten in dem Umkleide-und Aufwachräumen musste sich Mama dann erst noch mal übergeben, schliesslich mussten wir den Ärzten die Ernsthaftigkeit beweisen :)

So brachten sie mich also direkt zu den üblichen Infusionen… diverse Infusionen gegen Übelkeit, Infektionen etc wurden in mich reingeflösselt. Ständig kam meine Anästhesistin rein um sich zu erkundigen, an dem Tag war ich eine richtige VIP-Patientin. Da ich leider daheim Wasser getrunken habe bekam ich keine Vollnarkose und war nur leicht benommen während der Op. Zu Beginn bekam ich das ganze wie von oben betrachtet mit und war wie auf einem guten Trip… Nicht hier, nicht da. Nur zum Schluss kamen die bösen Schmerzen und ich flehte den Doktor an aufzuhören und versuchte mich gegen die Schmerzen zu bäumen, aber ich war angebunden - und dann war es auch schon zu Ende. Meine Anästhesistin war wie immer an meiner Seite und tätschelte abwechselnd mit der Krankenschwester mein Händchen. Nach der Op wurde mir ein Katheter gelegt und ich wurde in den Aufwachraum geschoben. Dort schlummerte ich vor mich hin, bis die Schmerzmittel nachliessen. Der Katheter störte mich ungemein und ich wurde von Minute zu Minute ungeduldiger. Minütlich nervte ich die Krankenschwester, dass sie mich doch bitte aufstehen liessen. Letztendlich kam mein Doktor und meinte, dass ich mindestens noch eine halbe Stunde so bleiben musste, da der Katheter überprüfte ob ich denn auch Wasser lassen kann, denn das war nun höchstwichtig, denn mir wurden mal gerade eben 2l Wasser abgepumpt. Mein Körper musste dagegen arbeiten und somit das Wasser ab jetzt selbst ausscheiden können.

Letztendlich habe ich mir dann mein Handy von der Krankenschwester bringen lassen und so lag ich da, der ungemütliche Katheter, Proteininfusion zu meiner linken und Puls-und Blutdruckmesser zu meiner rechten… alles an mich angebunden versuchte ich in Kontakt mit meinem Schatz zu treten. Der Arme sass draussen, wusste nicht was los ist und schlug sich die Zeit im Wartezimmer tot.

Noch einmal - so hat sich euer Papa das ganze sicher nicht vorgestellt.

Irgendwann kam die Krankenschwester und sagte, dass in ca. einer halben Stunde mein Bluttest kommen sollte, denn ich hatte noch während der Op mein Blut für einen Schwangerschaftstest abgepumpt bekommen. Langsam wurde es spannend und der Doktor war unheimlich guter Dinge und ich??? Ich wusste es nicht! Aber die Tatsachen sprachen für sich.

"Ja sie ist schwanger, ja super Nachrichten sie hat es geschafft, lasst es ihr direkt persönlich sagen…"
höre ich den Doktor sagen… Meinte er mich???

Ich lag immer noch im Aufwachraum, um mich herum die Vorhänge zugezogen. Die Krankenschwester blinzelte mir zu, lächelte als ob sie sagen möchte "Na hopp freu dich, die kommen für dich". Und da ging schon der Vorhang auf, da stand er - der Engel in weiss ;) :) Genau wie in einer kitschigen amerikanischen Krankenhaus-soup stand er da, hinter sich seine 2 Assistentinnen. Er grinste mich breit an, ganz ganz breit. Ich vergass alle Schmerzen, alles war vergessen.
"Du bist schwanger, wir haben es endlich geschafft, alles Entschädigungen für die Schmerzen, na freust du dich" plapperte er drauf los.

Natürlich freue ich mich, aber gleichzeitig bin ich einfach nur geschockt - passiert das nun wirklich, ist das wahr? Darf ich mich diesmal freuen? Nimmt mir das einer noch mal weg? 

Und da kamen die ersten kleinen Tränen, sie kullerten über mein Gesicht und ich schlug die Hände davor. Mein Doktor gratulierte mir noch einmal und ging dann. Ich schrieb meinem Schatz, aber er wurde auch gerade von dem Doktor erreicht. Schatzi muss ihm um den Hals gefallen sein, vor Freude, vor Dankbarkeit. Alle müssen ihm draussen gratuliert haben, der Doktor, die Assistentinnen, der Embriologist, die Kassiererin, alle. Mir auch, hier hinter den Kulissen. Nach der freudigen Nachricht durfte ich aufstehen, der Katheter wurde gezogen und auf dem 1. Gang zur Toilette gratulierte mir jeder. Ein komisches Gefühl, so viele Menschen freuen sich für einen, für EUCH, für Mama, für Papa.

Draussen an den Türen erwartete mich schon Schatz, er strahlte, ich war immer noch verunsichert. Ist es diesmal echt, ist es diesmal wahr? Wir fuhren nach Hause, mit 2 Mäusen im Gepäck, ich bin schwanger!

Die Tage verliefen durchwachsen, ich muss viel trinken, Proteinshakes schlürfen, wenn ich was  dann nur mini-portionen, mehr ging auch nicht. Jede Mahlzeit wurde zur Tortour. Weiterhin bekam ich meine Spritzen und Dienstag auf dem Ultraschall kam die erschreckende Nachricht, wieder Wasser im Oberbauch, aber da sie nicht direkt wieder operieren konnten musste ich durchhalten, das machte ich dann auch.

Donnerstags wurden wir also für eine weitere Op und einen weiteren Test gerufen. Ich soll nüchtern kommen, das machte ich dann auch. Ich wurde wieder in die hinteren Säle gebracht, wieder liefen diverse Infusionen in mich rein, ich war ungewohnt aufgeregt, unsicher und unruhig. Als die Anästhesistin kam um das übliche zu klären und zu fragen wie es mir generell ging versicherte sie mir, dass alles so laufen soll wie immer.

Warum auch nicht, dachte ich mir. Ich wurde leider vom Gegenteil belehrt. Da ich diesmal offiziell schwanger war wurde keine Narkose gegeben, auch keine starken Schmerzmittel, ich lag also "nackig" im Op-Saal. Keine Schmerzmittel die mich wegbeamen sollten, keine Narkose die mich hätte schlummern lassen sollen, einfach nur ich, mein Körper und ein leichtes Beruhigungsmittel. Die Op wurde zum Kampf, der Kampf um meine Mäuse, um euch. Ständig rief ich mir ins Gedächtnis, dass das alles für EUCH ist. Ich schrie, ich schrie den Doktor an, die Krankenschwester, meine geliebte Anästhesistin. Ich schrie sozusagen um mein Leben, angebunden an die Liege konnte ich nicht um mich schlagen und auch nicht austreten, so schrie ich vor Schmerz, wimmerte und weinte. Leider konnte der Arzt auch nichts machen, da musste ich durch. Danach brachten sie mich zurück in den Aufwachraum, vor Erschöpfung lag ich da, total benommen. Die zuständige Krankenschwester kam und meinte, dass sie mich draussen alle schreien gehört haben. Ja ich muss wohl etwas für Aufsehen gesorgt haben an dem Tag. Schatzi saß draussen, er konnte mich weder hören, noch wusste er Bescheid.

Diesmal ging alles schneller und ich konnte schon früher die Klinik verlassen, an diesem Tag ohne erlösende Nachricht. Der Arzt versprach uns direkt anzurufen, wenn die 2. Testergebnisse kommen würden.So fuhren wir nach Hause und mussten warten. Es wusste immer noch keiner über unser süßes Geheimnis Bescheid und auch keiner über die bösen Op`s.

Um ca. 6 Uhr rief der Arzt an, mein Schatz ging dran. Er gratulierte uns, sagte das die Werte sehr gut aussehen und nach seinen Erfahrungen auf Zwillinge oder Drillinge hinweisen. Den nächsten Termin bekamen wir 2 Wochen später, so lange müssten wir warten. Sonst könnte man nichts sehen.

1,5 Wochen später am 4.6., ca. ein Monat nach Transfer hatten wir also unseren 1. Termin. Der 1. Termin als Schwangere, keine Eierchen mehr schauen, Babys schauen hiess es. Wir hatten also unseren  1. Ultraschall, damals war ich erst 6 Wochen 1 Tag schwanger. Der Ultraschall diente mehr dazu, zu schauen, ob auch alles glatt läuft und so sah er eine Fruchtblase, noch leer. Aber er versprach, dass das alles noch im Rahmen ist und wir hoffentlich nächstens mehr sehen könnten. So wurden wir wieder nach Hause geschickt und bekamen ein kleines Bildchen von einer Fruchtblase mit. Das 1. Bild, mein 1. Ultraschallbild. Ganz grosses Glück!

Übrigens hatten wir mittlerweile euren Omas und Opas und Tanten und Onkels von dem Glück erzählt, da sie alle sehr weit von uns weg wohnen, haben wir das mit einem kleinen Video was wir vorbereitet hatten gemacht. Es war einfach wundervoll wie sie sich freuten, aber bei allen steckte auch noch die Angst in den Knochen.

Am 14.6. hatten wir dann unseren 2. Termin, also genau 10 Tage später. Ich war unheimlich aufgeregt, ich bin es immer noch vor jedem Termin. Ich glaube die Angst wird niemals weggehen, die Angst um euch ist nun allgegenwärtig - für IMMER!

Aber an diesem 14.6. durften wir was tolles hören und zwar habe ich nicht nur ein Glückskind in mir, sondern 2! 2 wundervolle Wunder, 2 Segen Gottes, 2 Wunderkinder, 2 Wunschkinder. Wir sind überglücklich, dass es euch gibt und erwarten eure Ankunft sehnsüchtig.

Die letzten 2 Monate verliefen dann für mich eher weniger blumig, meistens im Badezimmer gekrümmt über der Toilette, kaum fähig etwas zu mir zu nehmen. Alles wanderte kontinuierlich raus verbunden mit starken Schmerzen, da ihr euch eifrig platz verschafft. Ihr habt eurer Mama so ziemlich alle Kraft geraubt, aber ich stand und stehe stark gegen den Wind, denn ich weiss, dass ich belohnt werde - so Gott will.

Seit einer Woche ca. kann ich euch spüren und die Tritte werden deutlicher. Hoffe, dass alles so bleibt und ich euch gesund in meine Arme nehmen kann. Heute sind wir übrigens in der 17. SSW, 16+5.

Ich liebe euch
Eure Mama

Dienstag, 1. Juli 2014

Aufklärung...

Nachdem ich nun leider auch nicht so liebe Aufforderungen über ein Post bekomme, dachte ich ich schreibe mal nochmal... 

Für mich gibt es gewisse Gründe warum ich mich ganz zurück gezogen habe und mein Hauptgrund ist mein "Aberglaube". 
Das kann nun jeder sehen wie er möchte und auch gerne über mich lachen, aber bis jetzt bin ich erfolgreich mit gefahren. 
Nach dem missglückten 2. Icsi Versuch im Februar/März wollten wir alles heimlich weiter machen und das auch vor Familie und engsten Freunden, was wir auch durchgezogen haben. Diesmal war alles anders, auch dass ich die 2. Hälfte alleine war, verschiedene Medikamente bekommen habe, die sehr unterschiedlich waren... Nun diesmal wurde alles mit einer starken Überstimmulation gekrönt, aber auch von einem positiven Ergebnis... Immer noch lebe ich mit Ängsten und kann kaum etwas genießen, zudem habe ich starke Übelkeit. So bitte bitte nimmt es mir nicht übel, vor lauter Angst komme ich nicht zum genießen... 
Heute werde ich mich diesbezüglich mal eine 3. Person wenden, mal schauen ob mir das hilft. 
Deswegen hat mich die letzte Aufforderung um einen Post sehr traurig gemacht, denn ich hatte/habe meine Gründe und hoffe und hoffte so sehr, dass sie jemand versteht :( 

Drücke euch und hoffe ich kann nun bald mehr schreiben 

Sonntag, 22. Juni 2014

Ein Lebenszeichen schuldig...

Ja ich glaube das bin ich euch, ein Lebenszeichen schuldig bin ich euch... Habe mich in den letzten Wochen sehr rar gemacht, denn der plötzliche Aberglaube hat überhand genommen... 

Nur ganz kurz, uns geht es gut... Ich werde mich die nächsten Tage nochmal melden :-* drücke euch alle ganz fest! 

Sonntag, 4. Mai 2014

Here we are

Heute genau vor einem Jahr wurde das verhängnisvolle SG gemacht und dann ging auch alles ganz schnell... 

Ein turbulentes Jahr voller 
Tränen, 
Hoffnung, 
Ungeduld, 
Trauer, 
Liebe, 
Glück, 
Spritzen, 
Hormone, 
Mut, 
Streit, 
Umarmungen, 
Lachen, 
Schreien, 
Zittern, 
Babys, 
Symptome (...) 

Ja und here we are - 
immer noch unschwanger! 

Donnerstag, 24. April 2014

Zitat Doc

"Kinderwunsch & Icsi heißt kämpfen, heißt stark sein, taff bleiben & ständig wieder aufstehen. Es heißt Geduld, es heißt Wille, es fordert Kampfgeist und Stärke... Jeder Schlag in die Magengrube trifft einen tief, aber man muss aufstehen, daran glauben dass es klappt, egal wie und wann! 
Kinderwunsch heißt nicht liegen bleiben, es heißt nicht das Handtuch schmeißen, es heißt nicht aufgeben, icsi erlaubt keine Schwäche..." 

In diesem Sinne - auf in Runde 3!